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Aufführung
„Der Traum ein Leben“
im Schauspiel Dortmund
Premiere 30. April 2010
Einer Idylle gleicht das Leben im stillen Bergtal, das Grillparzer im ersten Akt seines Märchenspiels „Der Traum ein Leben“ schildert. Doch auch hierhin dringen die Erzählungen vom großen Leben, von Heldentaten und Ruhm; und Rustan, den Helden des Stückes, hält es nicht mehr bei seiner Verlobten und deren Vater. Begleitet von seinem Gefährten Zanga, der ihm das Leben dort draußen in bunten Farben schildert, bricht er auf in die Welt. Schon bald besteht er das erste Abenteuer: Er tötet eine große Schlange und rettet dem König von Samarkand das Leben. Genauso rasch aber muss der Held einsehen, dass der Lohn, den er sich verdiente, die Heirat der Prinzessin und das Erbe des Reichs, in Wahrheit nicht ihm zusteht. In Wahrheit war es nicht Rustans Schuss, der die Schlange traf, sondern der eines geheimnisvollen Unbekannten. Zanga überredet den Helden, die Gelegenheit zum bequemen Betrug zu ergreifen. Als jedoch der Unbekannte wieder auftaucht, ist Rustan gezwungen, sich immer tiefer in die Lüge zu verstricken. So wird er zum Mörder und zum Diktator des Reichs. Erst als er schließlich den Selbstmord als letzten Ausweg sieht, erwacht er und erkennt, dass sein Auszug aus dem Tal nur ein böser Traum war.
Grillparzers dramatisches Märchen, das 1834 am Wiener Burgtheater uraufgeführt wurde, behandelt die alte Erzählung vom Sündenfall als Geschichte des Willens zur Macht. Die Hölle – eine auf Betrug gegründete Welt.
1999 eröffnete Michael Gruner mit Calderón de la Barcas „Das Leben ein Traum“ seine erste Spielzeit in Dortmund. Elf Jahre später beschließt das Schauspiel seine Abschlussspielzeit mit Franz Grillparzers „Der Traum ein Leben“.
Massud/König Bernhard Bauer
Mirza/Gülnare Anne Breitfeld
Rustan Alexander Gier
Zanga Michael Kamp
Der Mann vom Felsen/Kaleb Jakob Schneider
Das Weib Juliane Gruner
Regie Anna Maria Krassnigg
Bühne Andreas Lungenschmid
Kostüme Maria Elena Amos
Ton Christian Mair
Dramaturgie Stefan Schroeder