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Aufführung
Burgtheater: „Die Jüdin von Toledo“
Premiere 11. September 2010
Lebenslust und Neugierde der jungen Jüdin Rahel sind nicht mehr zu bremsen: allen Warnungen ihres geldgierigen Vaters und ihrer hochvernünftigen Schwester zum Trotz stürmt sie in das königliche Hoheitsgebiet von Toledo und wirft sich direkt vor die Füße des Königspaars. Während sich die Königin, irritiert vom kindlichen Übermut und der Dreistigkeit des Eindringlings, abwendet, ist ihr Mann vom Charme der Fremden binnen kürzester Zeit gefesselt.
Der König, zwar in der Ehe erfahren, aber in Sachen Leidenschaft ein Neuling, verfällt dem Zauber der Jüdin und ist, ehe er sich versieht, rettungslos in ein traumhaftes Liebesspiel verstrickt. Die zugleich wachsende Bedrohung Toledos durch den näher rückenden Krieg mit den Mauren entzieht sich seinem Bewusstsein mehr und mehr. Da treten die eifersüchtige Königin und ihr Hofstaat auf den Plan. Gemeinsam beschließen sie: Die Jüdin muss weg.
Obwohl der König die Versammlung sofort auflöst und seiner Gemahlin gegenüber ehrliche Reue zeigt, gelingt es ihm nicht, die Schändung und Ermordung Rahels zu verhindern. Als er nun den bis zur Unkenntlichkeit entstellten Leichnam sieht, vollzieht sich in ihm ein radikaler Gesinnungswandel. Er bereut die kurze Liaison und seine gefühlsbedingte Selbstvergessenheit. Innerlich erkaltet, zieht er gegen die Mauren in den Krieg. Übrig bleiben nur ein dem Wahnsinn anheim gefallener Vater und die fatalen Prophezeiungen der gebrochenen Schwester.
Juergen Maurer, Katharina Lorenz
Alfonso VIII., König von Kastilien Peter Jordan
Eleonore von England, dessen Gemahlin Caroline Peters
Der Prinz, beider Sohn Bernhard Mendel
Manrique, Graf von Lara Bernd Birkhahn
Don Garceran, desen Sohn Juergen Maurer
Isaak, der Jude Martin Schwab
Esther, dessen Tochter Katharina Lorenz
Rahel, dessen Tochter Yohanna Schwertfeger
Regie Stephan Kimmig
Bühnenbild Katja Haß
Kostüme Anja Rabes
Licht Friedrich Rom
Musik Michael Verhovec
Dramaturgie Barbara Sommer
Textquelle: Website des Burgtheaters | Fotos © Wolfgang Palka